Datum: 17. November 2022
Tour-Bericht: Rennrad-Alpen-Bikepacking 2022
Intro
Ausrüstung zusammen suchen, sortieren, checken, aussortieren, packen, überdenken, aussortieren und wieder neu packen. Immer noch dem Motto: So viel wie nötig, aber auch so wenig wie möglich. Das kam dann dabei raus.
Tag 1 - Von München gen Süden
München - Bad Tölz - Sylvensteinspeicher - Achensee - Schwaz
Es ging los mit einer super entspannte Anreise mit dem ICE nach München. Dort habe ich zur Sicherheit noch ein paar Bremsbeläge auf Reserve gekauft. Ich war nicht mal raus aus München da hatten sich von einem Schuh die Cleat-Schrauben gelöst. Zum Glück habe ich das früh genug bemerkt, bevor ich die verlieren konnte. Tipp fürs nächste Mal: Cleat-Ersatzschrauben einpacken. Durch den Perlacher Forst fuhr ich immer weiter südlich zum Sylvensteinspeicher und dem schönen Achensee. Die steile Abfahrt runter ins Inntal und schon war der erste Tag auch vorbei.
Tag 2 - Bella Italia
Schwaz - Brenner - Brixen - Wolkenstein
Es sollte die längste Tagesetappe werden. Zunächst zum warm werden flach durchs Inntal und dann über den Brenner nach Brixen. Ein ordentliches Stück Arbeit war dann der Schlussanstieg in die Dolomiten nach Wolkenstein hoch. Unterwegs einen anderen Bikepacker kennen gelernt (Grüße an Colja). Zusammen sind wir Abends noch Essen gewesen bei einer schönen Aussicht auf die Dolomiten.
Tag 3 - Hammer Geil diese Dolomiten
Wolkenstein - Grödnerjoch - Campolongo - Pordoi - Bozen - Meran
Heute standen 3 von 4 Pässen der Sellaronda auf dem Streckenplan: Grödner Joch, Campolongo, Pordoi. Nach dem Tag weiß ich auch, warum die Dolomiten so beliebt sind. Den anschließenden Karerpass (Passo di Costalunga) hatte ich irgendwie bei der Planung übersehen. Auf Grund von einsetzendem Regen bin ich hoch gefahren und ohne Pause direkt weiter. Zum Glück ohne groß nass zu werden. Was ich ebenfalls bei der Routen-Planung übersehen hatte: Die vielen Tunnel auf der langen Abfahrt nach Bozen runter. Das wurde zwischendurch richtig brenzlig für mich. Danach ging es an der Etsch entlang bis Meran. Hier verbrachte ich den Abend mit Freunden aus Stuttgart, die auf der Durchreise in den Urlaub waren (Grüße an Muna, Robby und Dieter).
Tag 4 - Queenstage - Stelvio
Meran - Stelvio - Umbrail - Santa Maria
Das nächste Highlight stand auf dem Programm: Das Stilfser Joch (Passo dello Stelvio)! Lockere 50 km aus Meran durch das Vinschgau bis Prad und dann die 24 km mit 1800 Höhenmeter hoch auf „Die Königin der Passstraßen“. Bei diesem Anstieg habe ich meine Kraftreserven gut einteilen können und auch die Verpflegung hat gepasst. Anschließend ging es nur noch bergab nach Santa Maria in der Schweiz.
Tag 5 - Quer durch die Schweiz
Santa Maria - Ofenpass - Flüelapass - Davos - Vaduz - Feldkirch
Am vorletzten Tag gab es keine Zeit zum einrollen. Es ging es direkt mit dem Anstieg zum Ofenpass los. Nach Zernez folgte die letzte große Kletterei auf den Flüelapass. Mit den beiden Pässen und erst rund 55 km in den Beinen folgten jetzt noch 100 km die größtenteils bergab führten. An Davos vorbei über Grüsch kam ich nach 120 km am Rheinufer an. Flach ging es weiter durch Liechtenstein bis in den geplanten Zielort Feldkirch in Österreich.
Tag 6 - Zum Abschluss ins Allgäu
Feldkirch - Riedbergpass - Sonthofen
Ich hatte nur die ersten fünf Etappen von dieser Tour im Vorraus geplant. Da ich aber noch Lust, Zeit und Energie hatte, hängte ich spontan noch einen Tag dran. Aber die spontane Planung war nicht so einfach. Wohin kann ich aus Feldkirch gut fahren, um aber auch anschließend mit dem Zug nach Hause fahren zu können. Danke an Ferdinand der mir den Riedbergpass (Deutschlands höchst gelegene Passstraße) empfohlen hat. So fuhr ich zum Abschluss durch Dornbirn über den Riedbergpass ins Allgäu bis Sonthofen. Zwei Zugfahrten später war ich auch wieder daheim im Stuttgarter Ländle.
Fazit
Es war richtig gut! Die ersten 5 Etappen bin ich ziemlich genau so gefahren, wie ich sie vorher mit Komoot geplant hatte. Ich hatte Glück mit dem Wetter, keinen Defekt und nicht einen Platten.
Ich habe den Trip als "Kreditkarten-Bikepacking" absolviert. Ich habe also in Hotels geschlafen, statt mit Zelt und Schlafsack auf einem Campingplatz. Da ich die Unterkünfte immer (bis auf die erste Übernachtung) am Tag selber, zum Teil erst direkt vor Ort gebucht habe, war ich flexibler, falls etwas nicht klappen sollte wie geplant. Es ist aber auch ein gewisses Risiko dabei, dass evtl. alles ausgebucht sein könnte. Das kann weitere Kilometer und Höhenmeter und evtl. sogar einen Umweg zur Folge haben. Gerade nach dem Stelvio in der Schweiz gab es nicht so viele Optionen zum übernachten.
Meine Instagram Story-Highlights
Zahlen zum Abschluss
6 Tage im Sattel mit 12.000 Höhenmetern bei 720 km Strecke.
Hinweis: Die Zahlen auf den Streckenbildern stammen von der Routen-Planung mit Komoot und entsprechen nicht meinen aufgezeichneten Daten.